Camille de Toledo lebt als Schriftsteller, Kurator und Kulturtheoretiker in Paris und Berlin. Sein Werk widmet sich der Ausdehnung des Erzählens zur Neuerfindung Europas: 2008 gründete er mit Maren Sell die Europäische Gesellschaft der Autoren zur Förderung der Übersetzung; heute setzt er sich mit Frédérique Aït-Touati, Bruno Latour u. a. mit Kulturprojekten für ein „Parlament der Loire“ ein, das dem Fluss die Stimme eines Rechtssubjekts verleihen soll. De Toledos Bücher verschmelzen Genres wie Roman, Flash Fiction und Essay miteinander, wie etwa Vies pøtentielles (Le Seuil 2010) oder Le livre de la faim et de la soif (Gallimard 2017). Auf Deutsch liegt von ihm die Graphic Novel Herzl. Eine europäische Geschichte (Suhrkamp 2020) vor. De Toledo war Stipendiat der Französischen Akademie Villa Medici in Rom.